Datenbank
1938 - jüdische Bewohner:innen

Datenbank der jüdischen Bevölkerung der Josefstadt nach der nationalsozialistischen Machtübernahme.

Ziel ist, eine möglichst vollständige Datenbank der jüdischen Bevölkerung der Josefstadt nach der nationalsozialistischen Machtübernahme und deren Schicksal anzulegen.

Ausgangspunkt war die 1998 vom Bezirksmuseum Josefstadt angelegte Access Datenbank (1) mit etwa 2.500 Datensätzen, die hauptsächlich die Daten der Vermögensverkehrsstelle enthielt (2). Im Sommer 2011 wurde die Arbeit an der Datenbank von Heinz Rupertsberger wieder aufgenommen. Es wurden die Daten aus „Bestand Wien“(4), Exenberger et al. (6), „Letters to the Stars“ (7), Shalom Gräberliste (8), Auswandererkartei (9) und weiterer Quellen (10,11) hinzugefügt. Erstmals wurden auch durch Online Recherche auf den Webseiten von Yad Vashem (5) und DÖW (3) die Daten der im Holocaust ermordeten Personen erhoben und in die Datenbank eingefügt. Dabei bestand die Hauptschwierigkeit darin, dass in diesen Dateien nur der letzte Wohnort angeben wird, der in den meisten Fällen aufgrund der Arisierungen/Vertreibungen nicht mit dem tatsächlichen früheren Wohnort in der Josefstadt übereinstimmt.

Derzeit ist eine eindeutige Trennung von Bewohner:innen, hier tätigen Geschäftsinhaber:innen, Gewerbetreibenden, Ärzt:innen, Jurist:innen etc., oder auch bereits von Bewohner:innen von „Sammelwohnungen“ im Allgemeinen nicht möglich.

Die Datenbank enthält derzeit 5.971 Datensätze (Jänner 2022), darunter 1.981 Opfer des Holocaust.

Das Bezirksmuseum Josefstadt ist an Informationen über das Schicksal jüdischer Bewohner:innen des Bezirks aus dieser Zeit interessiert und bittet Sie um Mithilfe. Anfragen zu einzelnen Personen werden jederzeit gerne beantwortet,  wobei wir Sie ersuchen, auch einen Grund Ihres Interesses anzugeben.
Kontakt: bm1080@bezirksmuseum.at

 

Quellen:
1. Siehe Elfriede Faber, Maria Ettl (Hrg.) „Neudeggergasse 12: Die Synagoge in der Josefstadt“, BMJ 1998
2. Erhebung der nationalsozialistischen Vermögensverkehrsstelle mit Stichtag 27.3.1938 und 12.11.1938. Akten im Österreichischen Staatsarchiv
3. Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW)
4. „Bestand Wien“ im Central Archives of the History of Jewish People, Jerusalem. Erhebung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1938, die jedoch nur das Alter enthalten.
5. The Central Database of Shoah Victims’ Names, www.yadvashem.org
6. Herbert Exenberger, Johann Koß, Brigitte Unger-Klein,„Kündigungsgrund Nichtarier“, 1996 Picus Verlag
7. „Letters to the Stars“. Webseite www.lettertothestars.at
8. Walter Prager, Verein Shalom (nicht mehr existent), jüdische Gräberlisten Zentralfriedhof Tor 1 und 4
9. Erhebung der Kultusgemeinde über jüdische AuswanderungswerberInnen im Sommer 1938
10. Irmtraut Karlsson, Manfred Kerry, Tina Walzer, „… lebte in der Josefstadt. Steine der Erinnerung 1938-1945“, Milena Verlag 2008
11. Weitere Informationen durch Personen, aus Büchern, Zeitungen, etc.

 

1938 – Jewish Inhabitants

We aim to create a database, as complete as possible, of the Josefstadt`s Jewish population and their destinies after the Nazis took over in 1938.

The original Access database (1) was created in 1998 using the information of the Vermögensverkehrsstelle (2) and contained about 2.500 records. Beginning with summer 2011 work on the database was taken up again by Heinz Rupertsberger. The information of „Bestand Wien“(4), Exenberger et al. (6), „Letters to the Stars“ (7), Shalom list of graves (8), „Auswandererkartei“(9) and of other sources (10,11) were added. Using the websites of Yad Vashem (5) and DÖW (3) people murdered in the Shoah were identified for the first time. Unfortunately these databases contain only the last address before deportation, which in most cases is not identical with the actual living address. At present we cannot distinguish clearly between residents, shopkeepers, tradesmen, craftsmen, doctors, lawyers etc., or even inhabitants already thrown out from their original apartments.

The database contains now (January 2022) 5.971, among these are 1.981 victims of the Shoah. The Bezirksmuseum Josefstadt is very interested in getting more information about the destiny of the districts Jewish population at that time. Of course we will answer questions concerning single persons any time. In this case we kindly ask you to inform us about your interest in this person.

Contact: bm1080@bezirksmuseum.at

Sources:
1. Details in Elfriede Faber, Maria Ettl (Ed.) „Neudeggergasse 12: Die Synagoge in der Josefstadt“, BMJ 1998
2. Inquiry by the nationalsozialistische Vermögensverkehrsstelle, reporting date March 27, 1938 and November 12, 1938, Österreichisches Staatsarchiv
3. Archive of the Documenatation of the Austrian Resistance (DÖW) www.doew.at
4. „Bestand Wien“ in Central Archives of the History of Jewish People, Jerusalem. Lists by the Israelitische Kultusgemeinde Wien 1938, they contain the age only
5. The Central Database of Shoah Victims’ Names, www.yadvashem.org
6. Herbert Exenberger, Johann Koß, Brigitte Unger-Klein, „Kündigungsgrund Nichtarier“, 1996 Picus Verlag
7.  „Letters to the Stars“. www.lettertothestars.at
8.  Walter Prager, Shalom association (does not exist any more), Jewish list of graves at the Zentralfroedhof Tor 1 and 4
9.  Collection of the Jewish Communitiy of Jews intending to emigrate in summer 1938
10.  Irmtraut Karlsson, Manfred Kerry, Tina Walzer, „… lebte in der Josefstadt. Steine der Erinnerung 1938-1945“, Milena Verlag 2008
11.  More informations by persons, books, newspapers, etc.